Lernen, wie man Krebs gezielt vorbeugen und sich selbst helfen kann.
Krebs. Kaum eine andere Diagnose löst ähnliche Ohnmachtsgefühle und Ängste aus wie diese. Als Betroffene haben wir Angst, früh zu sterben, oder fürchten, von nun an läge unser Schicksal einzig und allein in den Händen der Ärzte. Dabei übersehen wir leicht die Selbstheilungskräfte unseres Körpers oder vergessen, dass wir auch selbst aktiv werden können. Bei einer Krebsdiagnose müssen unsere körpereigenen Abwehrkräfte jedenfalls nicht auf den Zuschauerrang verbannt werden.
Wenn wir uns erst einmal bewusst gemacht haben, welchen enormen Einfluss Faktoren wie unsere Ernährung und psychische Verfassung auf den körpereigenen Abwehrmechanismus haben, fällt es uns vielleicht auch leichter, den Mut nicht zu verlieren.
In diesen Blog wirst du herausfinden,
- wie Killerzellen Leben retten,
- was Fertigpizza zu Krebsdünger macht, und
- warum im Krebs auch die Chance auf ein besseres Leben steckt.
Bei Krebs spielen Umweltfaktoren eine größere Rolle als die Genetik.
Der Gedanke an Krebs bereitet vielen von uns Sorgen. Und besondere Angst entsteht natürlich, sobald ein naher Verwandter daran erkrankt. Außer um das Wohlergehen unseres Angehörigen sorgen wir uns nämlich womöglich zusätzlich darum, dass uns dasselbe Schicksal ereilt. Nun, Befürchtungen wie diese sind selbstverständlich normal. Doch tatsächlich ist es eher unwahrscheinlich, dass man einzig aufgrund seines Erbguts an Krebs erkrankt.
So teilen bspw. genetisch identische Zwillinge in der Regel nicht dasselbe Risiko, Krebs zu bekommen. Zu diesem Schluss kamen Forscher am Karolinska-Institut in Stockholm im Jahr 2000, nachdem sie eine Untersuchung mit einer großen Zahl Zwillingspaare durchgeführt hatten. Das Ergebnis ihrer Tests: Selbst wenn ein eineiiger Zwilling an einem bestimmten bösartigen Tumor erkrankt war, bestand für seinen erbgleichen Zwilling nur ein geringes Risiko, an derselben Art Krebs zu erkranken.
Zu einem ähnlichen Ergebnis in puncto Erbgut kam auch eine dänische Studie, in der die Gesundheit von 1.000 Personen untersucht wurde, die unmittelbar nach ihrer Geburt adoptiert worden waren. Das erstaunliche Resultat: Selbst wenn die biologischen Eltern vor ihrem 50. Lebensjahr an Krebs gestorben waren, hatte dies keinerlei Einfluss auf das Risiko ihrer Nachkommen, ebenfalls an Krebs zu sterben.
Wenn hingegen ein Adoptivelternteil in so jungen Jahren einem bösartigen Tumor erlegen war, stieg das Krebsrisiko des Adoptivkindes um das Fünffache! Entscheidend war also nicht das biologische Erbe, sondern die Umwelt, also die Lebens- und Ernährungsgewohnheiten, die das Kind von den Adoptiveltern übernommen hatte.
Nun existieren jedoch einige Risikogene, die uns tatsächlich anfälliger für Krebs machen. Die Gene BRCA-1 und BRCA-2 sind solche Risikogene. Im Durchschnitt erkranken 80% der Frauen, die ein solches Gen besitzen, an Brustkrebs. Die Universität Montreal stellte jedoch fest, dass Genträgerinnen, die regelmäßig viel Obst und Gemüse aßen, ein um 73% gesenktes Brustkrebsrisiko im Vergleich zu jenen Frauen aufwiesen, die nur sehr wenig davon zu sich nahmen.
Selbst wenn wir also Risikogene geerbt haben, entscheiden Umweltfaktoren erheblich mit, ob sich der Krebs letztendlich in uns entwickelt. Und das ist doch eigentlich eine gute Nachricht – denn im Gegensatz zu unserem Erbgut können wir viele Umweltfaktoren selbst beeinflussen.
Ein gesundes Immunsystem hält die Krebszellen in Schach.
Der menschliche Körper vermag immer wieder aufs Neue zu verblüffen. Es befinden sich z.B. zu jedem Zeitpunkt in jedem von uns tausende einzelner Krebszellen. Das ist aber kein Grund zur Panik, denn nur in Ausnahmefällen beginnen diese Zellen auch zu wuchern. Dass das nicht öfter passiert, verdanken wir einem ganz bestimmten Killer.
Normalerweise vernichten nämlich die sogenannten natürlichen Killerzellen die Krebszellen in unserem Körper. Diese NK-Zellen gehören zu den weißen Blutkörperchen, die in unserem Blutkreislauf zirkulieren, wo sie nach potenziellen Krankheitserregern sowie Krebszellen suchen.
Haben die NKs erst einmal eine Krebszelle ausgemacht, umzingeln sie diese und befeuern sie mit flüssigkeitsgefüllten Bläschen, sogenannten Vesikula. Das darin enthaltene Gift Perforin durchlöchert zunächst die Membran der Krebszelle. Anschließend kann ein zweites Gift namens Granzyme in die Zelle eindringen und deren Selbstzerstörungsprogramm auslösen. Daraufhin zerfällt die betreffende Zelle und das, was von ihr übrig bleibt, wird von Fresszellen entsorgt.
Dieser Vorgang funktioniert besonders gut bei Zellen bestimmter Krebsarten wie Brust-, Prostata-, Darm-, und Lungenkrebs. Doch selbst der aufmerksamsten Zellpolizei entgeht manchmal ein Ganove. In diesem Fall bildet sich ein Krebsgeschwür. Ist ein solches Geschwür erst einmal entstanden, hängt die Prognose von der Stärke der sogenannten Immunantwort ab.
Im Rahmen einer Studie, die 1993 am Elliott Mastology Center in Baton Rouge im US-Bundesstaat Louisiana durchgeführt wurde, untersuchten Forscher das Tumorgewebe von 77 an Brustkrebs erkrankten Frauen. Bei einem Teil der Patientinnen reagierten die körpereigenen Killerzellen sehr aggressiv auf die Krebszellen und vernichteten sie. Bei anderen Frauen wiederum schien es so, als ob die NK-Zellen die Krebszellen nicht einmal erkannten.
Und während zwölf Jahre später noch 95% der Patientinnen mit den besonders aufmerksamen NKs lebten, hatten nur 53% der Patientinnen mit der schwachen Immunantwort so lange überlebt. Ein gesundes Immunsystem mit vielen aktiven Killerzellen ist folglich immens wichtig im Kampf gegen den Krebs. Einerseits hilft es, die Bildung von Tumoren von vornherein zu verhindern, und andererseits hält es bereits vorhandene in Schach.
Unser Immunsystem sollten wir also unbedingt stärken. Bevor wir jedoch darauf eingehen, was wir unserem Immunsystem Gutes tun können, geht es im nächsten Blink erst einmal um eine krebsfördernde Reaktion unseres Körpers.
Entzündungen fördern Krebs und Krebs fördert Entzündungen.
Hattest du in den letzten Monaten mal eine Halsentzündung? Dann erinnerst du dich bestimmt daran, wie schmerzhaft so etwas sein kann. Davon einmal abgesehen, ist eine Entzündung an sich aber meist nichts Schlimmes, sondern schlicht das körpereigene Abwehrprogramm, mit dem unser Immunsystem krankmachende Bakterien tötet oder beschädigtes Gewebe repariert. Brandgefährlich wird es allerdings, wenn eine Entzündung überhaupt nicht mehr abklingt.
So bemerkten Forscher, dass viele Krebsarten besonders oft bei Patienten mit chronischen Entzündungen auftreten. Der US-amerikanische Pathologe Harold Dvorak von der Harvard Medical School fand schon im Jahr 1986 heraus, dass jede sechste Krebserkrankung unmittelbar mit einer chronischen Entzündung zusammenhängt.
Menschen mit chronischer Darmentzündung erkranken z.B. häufig an Darmkrebs. Leberkrebs tritt besonders oft nach einer Entzündung der Leber durch Hepatitisviren des Typs B oder C auf. Und Magenkrebs ist in vielen Fällen auf ein chronisches Magengeschwür zurückzuführen.
Es ist aber auch so, dass der Krebs selbst entzündliche Prozesse im Körper fördert. Denn durch Entzündungen hat er die Chance, sich auszubreiten. Das hat damit zu tun, dass Tumoren dieselben körpereigenen Substanzen aktivieren, die auch bei Gewebeschäden zum Einsatz kommen.
Und das funktioniert so: Wenn Gewebe im Körper zu Schaden kommt, schüttet es entzündungsfördernde Stoffe aus, z.B. Cytokine und Prostaglandine, die das Zellwachstum anregen. Das erhöhte Zellwachstum ist normalerweise dazu da, um zerstörte Zellen zu ersetzen. Das Problem an der Sache ist, dass Tumoren ebenfalls große Mengen dieser entzündungsfördernden Substanzen ausschütten, um ihr eigenes Wachstum zu ermöglichen.
Gleichzeitig sorgen die Entzündungsbotenstoffe auch dafür, dass das Gewebe durchlässiger wird. Das ist eigentlich sinnvoll, denn so können Immunzellen in das beschädigte Gewebe eindringen, um dort Krankheitserreger zu bekämpfen. Doch Tumoren nutzen leider dieselben Stoffe, um sich im umliegenden Gewebe zu verbreiten und schließlich in den Blutkreislauf zu gelangen, von wo aus sie dann wiederum Fernmetastasen bilden können.
Darüber hinaus führt die massive Überproduktion von Entzündungsbotenstoffen zu einer Überlastung des Abwehrsystems, sodass die natürlichen Killerzellen nicht mehr so effektiv arbeiten, wie sie eigentlich sollten.
Dieselben Substanzen fördern außerdem die Angiogenese. So nennt man die Aussprießung neuer kleiner Blutgefäße aus bereits vorhandenen – ein Vorgang, auf den Tumoren stark angewiesen sind.
Im Glasgow Hospital messen Krebsmediziner daher auch routinemäßig die Entzündungsmarker im Blut. Dabei entdeckten sie, dass Patienten mit niedrigen Entzündungswerten im Schnitt deutlich länger leben als jene mit höheren Werten.
Entzündungen begünstigen also in vielfacher Weise das Tumorwachstum. Wer sich vor den Krebszellen in seinem Körper schützen will, sollte demnach versuchen, Entzündungsprozesse gering zu halten. Dabei hilft z.B. eine gesunde Ernährung!
Unser Essen ist voller Fette, die Krebs begünstigen.
Kommen wir damit zur immer wieder heiß diskutierten Frage, wie viel Fett eigentlich gesund ist. Doch von welchem Fett reden wir da eigentlich? Das Fett gibt es nämlich nicht! Es ist vielmehr so, dass verschiedene Fettarten sich vollkommen unterschiedlich auf unsere Gesundheit auswirken.
Wenn du z.B. zu viel Omega-6-Fettsäuren zu dir nimmst, begünstigt das eine Reihe chronischer Erkrankungen. Dabei gehört Omega-6 genau wie das viel gelobte Omega-3 zu den essenziellen Fettsäuren. Diese Fettsäuren erfüllen wichtige Aufgaben in unserem Körper – daher auch die Bezeichnung essenziell. Weil unser Körper diese Fettsäuren aber nicht selbst bilden kann, müssen wir sie über unsere Nahrung aufnehmen.
Omega-6-Fettsäuren sind in unserem Körper dafür zuständig, Entzündungen zu fördern. Doch wie wir bereits gesehen haben, regen chronische Entzündungen das Zellwachstum an und begünstigen so auch das Wachstum von Tumoren.
Besonders entzündungsfördernd sind allerdings die ganz oder teilweise gehärteten Fette, die sogenannten Transfettsäuren. Sie gehören ebenfalls zu den Omega-Fettsäuren, wurden aber so verändert, dass sie auch bei Raumtemperatur einen festen Zustand behalten. Und das hat Folgen: So zeigt eine Langzeitstudie des französischen Nationalen Instituts für Gesundheit und Medizinische Forschung, dass Frauen mit hohen Transfettanteilen im Blut ein doppelt so hohes Brustkrebsrisiko haben wie Teilnehmerinnen mit niedrigeren Werten.
Ein großes Problem unserer Ernährung ist, dass moderne Lebensmittel zu viele entzündungsfördernde Fettsäuren enthalten. So hat sich das Verhältnis von Omega-3- zu Omega-6-Fettsäuren durch die industrielle Massentierhaltung in vielen tierischen Lebensmitteln umgekehrt. Früher ernährten sich Kühe überwiegend von Grünfutter, das relativ viele Omega-3-Fettsäuren enthielt, die dann in die Milch und das Fleisch der Kuh übergingen. Heutzutage werden Kühe dagegen fast nur noch mit Mais, Soja und Weizen gefüttert. Anders als Grünfutter sind diese Pflanzen aber sehr reich an Omega-6. Auch Hühner werden heute hauptsächlich mit Mais gefüttert, weswegen nicht nur Milch und Fleisch, sondern auch Eier deutlich mehr Omega-6-Fettsäuren enthalten als früher.
Zusätzlich enthalten auch viele Fertigprodukte wie z.B. Kekse und Tiefkühlpizza große Mengen gehärtete Fette. Diese haben nämlich den ökonomischen Vorteil, dass sie nicht ranzig werden und daher länger haltbar sind.
Für die Lebensmittelindustrie mag das ein gutes Geschäft sein – für unsere Gesundheit ist es das nicht, weil wir zu viele ungesunde, krebsfördernde Fette zu uns nehmen. Doch die sind nicht das einzige Problem an unserer modernen Ernährungsweise.
Zucker nährt Krebs.
Ob Limonade, Kuchen, Eiscreme oder sonstige Leckereien: Die meisten von uns lieben Süßes. Doch während Süßigkeiten früher rar waren, sind sie heute ständig und überall verfügbar. Unsere altsteinzeitlichen Vorfahren z.B. genossen höchstens 2kg Honig pro Jahr. Wir dagegen trinken und essen im Durchschnitt ganze 36kg Zucker jährlich!
Dass wir dem Krebs damit einen Gefallen tun, ist nichts Neues. So fand der Biochemiker Otto Warburg bereits um 1930 heraus, dass bösartige Tumoren Zucker brauchen. Mit modernen bildgebenden Verfahren wie PET-Scans sucht man daher in tumorösem Gewebe auch nach einer ungewöhnlich hohen Verstoffwechselung von Glukose – also Zucker. So können die Ärzte besser einschätzen, ob es sich bei auffälligem Gewebe um Krebs handelt.
Und noch aus einem anderen Grund tun wir dem Krebs einen Gefallen, wenn wir einfache Kohlenhydrate wie Zucker und weißes Mehl essen. Denn einfache Kohlenhydrate bringen unseren Körper dazu, bestimmte Hormone auszuschütten, die das Tumorwachstum fördern.
Wann immer wir Zucker oder Weißmehl essen, schießt unser Blutzuckerspiegel steil nach oben. Auf diesen Anstieg reagiert unser Körper, indem er Insulin und den Wachstumsfaktor IGF-1, den Insulin-like growth factor-1, ausschüttet. Zusammen fördern diese Substanzen die Ausschüttung der gefährlichen Entzündungsbotenstoffe. Und außerdem unterstützt IGF unmittelbar das Zell-, und damit auch ein mögliches Tumorwachstum.
Dementsprechend ist es kaum überraschend, dass hohe Blutzuckerspitzen und IGF-Spiegel Krebs begünstigen. Das zeigt auch ein Experiment, in dem Mäusen Brustkrebszellen injiziert wurden. Eine Gruppe der Mäuse bekam dann eine Kost, die Blutzucker- und IGF-Spiegel immer wieder stark ansteigen ließ. Die andere erhielt Nahrung, die zu einem ausgeglichenen Blutzuckerspiegel führte.
Das Ergebnis: Während aus der zweiten Gruppe nur eine von 20 Mäusen an Krebs starb, starben in der anderen Gruppe 16 von 24 Tieren. Diabetiker, deren Blutzuckerspiegel stark erhöht ist, haben nach dieser Studie also ein erhöhtes Krebsrisiko.
Wir sehen also: Zucker und weißes Mehl sind in mehrfacher Hinsicht Nahrung für Krebs.
Viele Umweltgifte fördern die Entstehung und das Wachstum bösartiger Tumoren.
Manche Lebensmittel sind so offensichtlich ungesund, dass man überhaupt nicht darüber nachdenken muss. Der ein oder andere bezeichnet sie daher auch als „kleine Sünden“. Schlechte Ernährung ist aber nicht unser einziges Problem in Bezug auf den Krebs. Auch Chemikalien wie PVC oder BPA können gefährlich werden.
Denn es ist leider so, dass viele Chemikalien, mit denen wir tagtäglich in Berührung kommen, nachweislich krebserregend sind. Zu diesem Schluss kam das National Toxicology Program des US-amerikanischen Gesundheitsministeriums bei einer Studie im Jahr 1995. Damals untersuchten Forscher rund 400 weit verbreitete Chemikalien im Tierversuch. Die Studie ergab, dass 5-10% aller getesteten Chemikalien krebserregend waren – und zwar auch für den Menschen.
Einige weitverbreitete synthetische Chemikalien fördern z.B. das Wachstum hormonabhängiger Tumoren, also jener Krebsarten, die nur oder verstärkt in Anwesenheit von Hormonen wachsen. So können Östrogene Brustkrebszellen zum Wuchern bringen. Diesen Effekt haben aber nicht nur körpereigene Hormone wie das Östrogen, sondern auch synthetische Substanzen, die Hormone chemisch imitieren.
Besonders verbreitet unter diesen synthetischen Substanzen sind solche, die im Körper östrogenartig wirken, sogenannte Xenoöstrogene. Dazu gehört auch die Chemikalie Bisphenol A, kurz: BPA. Man findet sie als Bestandteil des Kunststoffs PVC z.B. in Mikrowellengeschirr, Babyfläschchen, als Konservendosenbeschichtung oder in Wasserkochern. Die Chemikalie kann auch in die Nahrung übergehen! Und zwar insbesondere dann, wenn Speisen in BPA-haltigen Gefäßen erhitzt werden.
Forscher aus Cincinnati fanden sogar heraus, dass schon die Menge BPA, die sich löst, wenn man heißes Wasser in eine Plastiktasse gießt, die Wirkung von Mitteln verhindern kann, die bei der Chemotherapie von Brustkrebszellen eingesetzt werden.
Ein weiteres Beispiel für krebserregende Chemikalien sind die anorganischen Phosphate, die Lungenkrebszellen wuchern lassen. Man nutzt diese Phosphate u.a. bei der Herstellung von Lebensmitteln, um Wasser zu binden und die Textur von Nahrungsmitteln ansprechender zu gestalten. Enthalten sind sie z.B. in Schmelzkäse und Gebäck, Softdrinks oder Tiefkühlpizza.
Im Jahr 2008 verabreichten Forscher der Seoul National University Mäusen mit genetisch erhöhtem Risiko für Lungenkrebs ein Futter, das besonders viele solcher Phosphatzusätze enthielt. Eine genetisch ebenso vorbelastete Kontrollgruppe erhielt hingegen herkömmliches Mäusefutter. Das Resultat: Vier Wochen später hatte sich bei deutlich mehr Mäusen aus der Phosphatgruppe ein Lungentumor gebildet.
Dabei entsprach die Menge an Phosphatzusätzen auf den Menschen umgerechnet ungefähr der Menge, die jemand zu sich nimmt, der sich überwiegend von Fertiggerichten und Softdrinks ernährt.
Zugegeben, das war jetzt ziemlich schwere Kost. Im nächsten Blink findest du dafür einige Lebensmittel, die deinem Körper im Kampf gegen den Krebs helfen!
Grüntee, Beeren, Nüsse und Pilze helfen im Kampf gegen den Krebs.
Wir Menschen haben es schon irgendwie gut: Wenn irgendwo Gefahr lauert, nehmen wir einfach unsere Beine in die Hand und sind weg. Eine Pflanze dagegen kann nicht einfach aufstehen und davonlaufen. Sie haben dafür andere Methoden entwickelt, um sich vor mobilen Fressfeinden zu schützen. So produzieren viele Pflanzen zu ihrer Verteidigung bestimmte Abwehrstoffe. Und glücklicherweise befinden sich darunter auch Substanzen, die Krebszellen aus unserem Körper vertreiben können.
So auch im Grüntee. Grüner Tee erhöht die Entgiftungsfunktion der Leber, wodurch diese krebserregende Toxine schneller ausscheidet. Außerdem enthält Grüntee besondere Abwehrstoffe, die Katechine. Eines dieser Katechine, das EGCG, blockiert die von Krebszellen ausgesendeten Entzündungsbotenstoffe. Zur Erinnerung, diese helfen dem Krebs dabei, neue Blutgefäße zu bilden, die den wachsenden Tumor versorgen. Außerdem ermöglichen sie den Krebszellen das Eindringen in das umliegende Gewebe.
Grüner Tee entgiftet den Körper also nicht nur, er hindert den Krebs auch daran, zu wachsen. Vermutlich zeigte deshalb auch eine japanische Studie aus dem Jahr 2001, dass vorerst geheilte Brustkrebspatientinnen, die täglich mindestens drei Tassen Grüntee tranken, zu 57% seltener Rückfälle erlitten als solche, die lediglich eine Tasse tranken.
Aber vielleicht magst du keinen grünen Tee und möchtest dennoch etwas tun? Wie wäre es stattdessen mit Beeren und Nüssen? Auch sie verringern das Tumorwachstum. Himbeeren sowie Erdbeeren, Hasel- und Walnüsse enthalten Ellagsäure. Diese hemmt die beiden wichtigsten Wachstumsfaktoren für die Neubildung von Gefäßen und verhindert so, dass Tumoren ungebremst wachsen. Ellagsäure regt außerdem die Ausscheidung von Toxinen an und unterbindet die Bildung bestimmter krebserregender Substanzen in den Zellen.
Bei Mäusen, die zu Versuchszwecken stark krebserregenden Substanzen ausgesetzt wurden, konnte die Ellagsäure auf diese Art das Tumorwachstum erheblich verlangsamen.
Blaubeeren, Preiselbeeren und Zimt sind ebenso nützlich im Kampf gegen den Krebs, denn sie enthalten Pflanzenfarbstoffe wie z.B. Proanthocyanidine. Diese beschleunigen nämlich den Tod von Krebszellen, wodurch auch schneller andere krebsauslösende Stoffe den Körper verlassen.
Auch diverse Pilze regen das Immunsystem an. Dazu gehören neben Champignons bspw. auch die asiatischen Pilze Shiitake und Maitake. Sie enthalten vor allem den Wirkstoff Lentinan, der das Immunsystem stimuliert. So stieg bei Patienten, die Pilzextrakte einnahmen, nicht nur die Aktivität, sondern auch die Anzahl von Immunzellen – und zwar selbst innerhalb des Tumors.
Bisher haben wir uns darauf konzentriert, welche physischen Einflüsse eine Krebserkrankung fördern oder eindämmen. Aber welche Rolle spielt bei der ganzen Sache eigentlich die Psyche?
Traumata, Stress und Ohnmachtsgefühle geben dem Krebs Auftrieb.
Eine geliebte Person stirbt oder wird schwer krank. Das ist schrecklich. Vollkommen klar, dass wir in dieser Situation Trauer und Leid empfinden. Aber im Angesicht einer schweren Erkrankung fühlen wir uns womöglich nicht bloß traurig, sondern auch noch machtlos.
Dass Ohnmachtsgefühle dieser Art sogar unsere Widerstandsfähigkeit gegen schwere Krankheiten wie Krebs schwächen, zeigt eine erstaunliche Studie, die 1982 an der University of Pennsylvania durchgeführt wurde. Dabei implantierte der Psychologe Martin Seligman Ratten größere Mengen Tumorzellen und unterteilte die Tiere in drei Gruppen ein. Die erste Gruppe blieb unbehelligt. Die Ratten in der zweiten Gruppe bekamen hingegen in unregelmäßigen Abständen schmerzhafte Elektroschocks verabreicht. Auch die Ratten der dritten Gruppe erhielten Elektroschocks. Anders als die zweite Gruppe konnten diese Ratten die Schocks aber verhindern, indem sie auf einen Knopf drückten.
In der ersten Testgruppe erkrankten im Verlauf der Studie 46% der Ratten an einem tödlichen Tumor. Etwas mehr als die Hälfte blieb also gesund. Die Ratten in der zweiten Gruppe schienen sich dagegen aufgegeben zu haben. Sie aßen nicht mehr, verloren das Interesse an der Paarung und gaben den Revierkampf auf. Von ihnen starben 77% an einem Tumor.
Offensichtlich – und das ist das Erstaunliche an Seligmans Studie – hatte aber nicht der Schmerz, sondern die scheinbare Ausweglosigkeit die Ratten der zweiten Gruppe anfällig gemacht. Denn die Tiere der letzten Testgruppe, die sich ja aktiv gegen die Elektroschocks wehren konnten, waren weiterhin eifrig mit der Paarung beschäftigt und behielten ihren Appetit. Aber das ist noch nicht alles! In dieser Gruppe erkrankten gerade mal 37% der Tiere an einem tödlichen Tumor, also sogar weniger als bei den Ratten, die überhaupt keine Schocks erhalten hatten.
Bei Menschen scheint die Lage ähnlich zu sein. Nach einer Studie der Universität Berkeley steigt das Risiko einer gefährlichen Krebserkrankung bei Männern um 160%, wenn sie sich hilflos fühlen und bspw. davon überzeugt sind, ihre Ziele nicht aus eigener Kraft erreichen zu können.
Aber auch Traumata und starker Stress begünstigen eine Erkrankung. Das liegt zum einen daran, dass bei starkem Stress unsere Entzündungswerte steigen. Gleichzeitig schüttet unser Körper vermehrt die Stresshormone Adrenalin und Cortisol aus, die wiederum die Effektivität der natürlichen Killerzellen mindern.
Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass eine australische Studie aus dem Jahr 2009 zeigte, dass sich bei Frauen das Brustkrebsrisiko verneunfachte, wenn sie ohne fremde Hilfe und soziale Bindungen belastende oder gar traumatische Lebensereignisse durchlitten.
Meditation und Sport machen uns widerstandsfähiger gegen den Krebs.
Vielleicht hast du schon mal von der sogenannten Achtsamkeitsmeditation gehört, wusstest aber nie so genau, was sich dahinter verbirgt? Bei dieser Art von Meditation konzentriert man sich z.B. auf den Atem oder beobachtet, was gerade im Bewusstsein auftaucht, ohne es sofort zu bewerten. Das mag für den ein oder anderen langweilig klingen, hat aber nachweisliche Effekte. Meditation entspannt nicht nur angesichts einer ständigen Reizüberflutung, sondern stärkt auch das Immunsystem im Kampf gegen den Krebs.
Das zeigte z.B. folgende Untersuchung. Im Rahmen einer Studie am Krebszentrum der Universität Calgary in Kanada praktizierten Patienten und Patientinnen mit Prostata- bzw. Brustkrebs regelmäßig Achtsamkeitsmeditationen. Nach nur acht Wochen fühlten sich die Betroffenen deutlich besser. Sie schliefen fester und empfanden weniger Stress. Das Leben schien ihnen insgesamt etwas leichter. Aber nicht nur subjektiv hatte sich etwas getan. Bei einer anschließenden Untersuchung stellte sich nämlich heraus, dass sich die Zahl und die Aktivität ihrer NK-Zellen messbar erhöht hatten.
Allgemein hilft Meditation schon, indem sie zu hohe Stresshormonlevel senkt. Darüber hinaus harmonisiert sie aber auch unsere biologischen Rhythmen, also etwa den Herzschlag, die Atmung und die kleinen Fluktuationen im Blutfluss zum Gehirn. Und je größer das Gleichgewicht dieser Rhythmen ist, desto besser geht es unserem Körper.
Aber nicht nur Meditation, auch Bewegung hilft uns gleich in mehrfacher Hinsicht, Krebszellen zu bekämpfen. Erstens senkt Sport ähnlich wie Meditation den Stresslevel und wirkt so möglichen Entzündungen entgegen. Zweitens vermindert körperliche Aktivität die Ausschüttung der Geschlechtshormone Testosteron und Östrogen. Und das ist in diesem Fall gut, denn diese Hormone können Krebszellen in verschiedenen Geweben zum Wuchern bringen. Das gilt insbesondere für Prostata-, Hoden-, Brust- und Eierstockkrebs.
Weiterhin senkt Bewegung den Blutzuckerspiegel und die Spiegel von Insulin und IGF – und hemmt so das Tumorwachstum. Zu guter Letzt setzt Bewegung auch noch ganz direkt die Menge an Entzündungsfaktoren herab.
Sport und Meditation sind also in jedem Falle sinnvoll, um den Krebs im Zaum zu halten. Im letzten Blink geht es jetzt noch einmal um die Psyche und darum, dir eine provokante Idee näherzubringen.
Eine Krebsdiagnose kann Trauer und furchtbare Ängste auslösen, birgt aber auch Chancen.
Theoretisch wissen wir alle um unsere eigene Sterblichkeit, aber so richtig wahrhaben möchten wir es lieber nicht. Sind wir gesund und geht es uns gut, neigen wir dazu, unsere Sterblichkeit zu vergessen. Wenn wir aber erfahren, dass wir schwer krank sind, spüren wir plötzlich unsere Vergänglichkeit.
Und das kann uns in tiefe Trauer stürzen. Auf einmal fürchten wir, alles Liebe und Gute auf ewig zu verlieren. Vielleicht haben wir auch Angst, dass wir unseren Angehörigen oder Freunden nun zur Last fallen. Vielleicht trauern wir um Pläne, die wir nicht mehr verwirklichen, und Ziele, die wir nicht mehr erreichen können.
Und selbst, wenn unsere Aussichten nach einer erfolgreichen Therapie eigentlich ganz gut sind, fürchten wir womöglich, dass der Krebs wiederkommt. Vielleicht haben wir zwar nicht unsere Leistungsfähigkeit, dafür aber unsere Leichtigkeit verloren. So oder so, Krebs löst häufig eine existenzielle Krise aus. Aber gerade darin liegt, so paradox das zunächst klingen mag, auch eine große Chance.
Denn wenn das Leben uns seine Endlichkeit erst einmal vor Augen geführt hat, erscheint plötzlich alles kostbar. Wir erkennen, dass Gesundheit keine Selbstverständlichkeit ist und eventuell sehen wir unsere begrenzte Zeit von nun an sogar als eine Art Geschenk. Wer seine Zeit auf diese Art und Weise neu erlebt, fragt sich jedenfalls ganz genau, wie er sie nutzen möchte.
Anstatt uns ständig nach den Erwartungen anderer zu richten, werden wir unsere Zeit nun eher mit Dingen füllen, die uns bedeutungsvoll erscheinen. Und wir erkennen, dass wir nicht alleine sind. Denn die neu erfahrene Zerbrechlichkeit des Lebens macht die Zeit nicht nur kostbarer, sie verbindet uns Menschen auch in einer Art Schicksalsgemeinschaft.
Es kann daher gut sein, dass Krebs ein Leben zum Positiven verändert. Das fängt damit an, dass wir uns besser um uns selbst kümmern, uns besser ernähren und für mehr Bewegung sorgen. Vielleicht entdecken wir in der Krankheit auch die Möglichkeit, unsere Ängste aufzuarbeiten und grundsätzliche Lebensfragen neu zu formulieren.
All das kann einen positiven Effekt erzeugen, eine Chance für ein neues Leben sein.
Ob und wie sich Krebs in deinem Körper entwickelt ist nicht alleine eine Frage der Gene. Umwelteinflüsse spielen sogar eine weitaus entscheidendere Rolle. Und Umweltfaktoren kannst du aktiv beeinflussen. Dabei gilt es vor allem, krankmachenden Stress und krebsfördernde Substanzen zu meiden, und so dein Immunsystem zu stärken.
Was du konkret umsetzen kannst:
Schränke die Handynutzung deines Kindes ein. Solange dein Kind jünger als zwölf Jahre alt ist, solltest du es so wenig mit dem Handy telefonieren lassen wie möglich. Es gibt nämlich Hinweise, dass die elektromagnetische Strahlung von Handys auf Dauer Hirntumoren auslösen kann. Und Kinder reagieren besonders sensibel auf diese Strahlung, denn ihr Organismus ist noch mitten im Wachstum.
Ernähre dich gesünder. Wenn du das nächste Mal im Supermarkt bist, dann fülle deinen Einkaufswagen mit einigen der pflanzlichen Nahrungsmittel, die dir gut tun und deinem Körper helfen, potenzielle Krebszellen in Schach zu halten. Dazu gehören Beeren und Steinfrüchte wie Aprikosen und Pfirsiche, ebenso Knoblauch, Zwiebeln, Kakaopulver, Kohl und sämtliche orangefarbenen Gemüsesorten.
Achte auf die richtigen Fette. Wenn du das nächste Mal Hühnereier kaufst, wähle am besten Eier von Hühnern, die überwiegend mit Grünfutter und Leinsamen gefüttert wurden. Denn nur dann enthalten die Eier auch ausreichende Mengen an gesunden Omega-3-Fettsäuren. In Eiern von maisgefütterten Hühnern überwiegen die entzündungsfördernden Omega-6-Fettsäuren.
Du könntest auch auf Parfüm verzichten. Verwende möglichst wenig Parfüm, idealerweise verzichtest du sogar ganz darauf. Denn fast alle Parfüme enthalten bedenkliche Weichmacher, sogenannte Phtalate, die in deinem Organismus wie Östrogene wirken und das Wachstum bestimmter Tumoren fördern können.
Backoffice-Bearbeitung: Nadja Mondy
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