Gier. Panik. Hoffnung. Angst.
Diese uralten Kräfte in uns sind älter als Geld, älter als Märkte. Sie haben Reiche erschaffen und zerstört, haben Menschen zu waghalsigen Höhenflügen getrieben und in bodenlose Tiefen stürzen lassen.
Sie flüstern dir zu, wenn der Markt steigt: „Kauf jetzt! Alle werden reich, nur du nicht! Du verpasst die Chance deines Lebens!" Oder sie schreien in Panik, wenn Kurse fallen: „Verkauf sofort! Rette, was zu retten ist! Alle anderen sind schon weg!"
In stillen Momenten, wenn ich auf meine eigenen Investmenterfahrungen zurückblicke, erkenne ich: Meine größten Fehler entstanden nie aus mangelndem Wissen – sondern in Momenten, wo Emotionen meine Vernunft übernahmen.
Die Wahrheit ist: Wir sind nicht so rational, wie wir glauben möchten. Tief in unserem ältesten Gehirnteil – dort, wo Überleben programmiert ist – reagieren wir noch immer wie unsere Vorfahren. Auf Gefahr. Auf Gelegenheit. Auf die Herde.
Du kaufst, weil alle kaufen. Du verkaufst, weil alle verkaufen. Du lässt dich von grünen und roten Zahlen auf dem Bildschirm in einen fast tranceartigen Zustand versetzen. Die Angst, etwas zu verpassen, treibt dich in Investments, die du nicht verstehst. Oder die Furcht vor Verlusten lässt dich erstarren, während echte Chancen an dir vorbeiziehen.
In solchen Momenten bist du nicht in Kontrolle – du wirst kontrolliert.
Ich habe erfolgreiche Investorinnen und Investoren über Jahre beobachtet und erkannt: Der Unterschied liegt nicht primär in ihrem Marktwissen. Er liegt in ihrer Beziehung zu ihren eigenen Emotionen.
Sie unterdrücken ihre Gefühle nicht – das wäre unmöglich und unklug. Stattdessen haben sie gelernt, sie wie einen inneren Kompass zu lesen. Sie fragen sich: "Warum fühle ich jetzt Angst? Woher kommt dieser plötzliche Optimismus? Ist es der Markt, der spricht, oder sind es alte Muster in mir?"
Diese innere Arbeit beginnt mit Selbsterkenntnis. Welche Geschichte erzählst du dir über Geld? Welche frühen Erfahrungen prägen deine Reaktionen heute noch? Fühlst du dich unwohl, wenn der Markt schwankt, weil Unsicherheit dich an frühere Zeiten des Mangels erinnert? Treibt dich die Gier nach schnellen Gewinnen, weil du glaubst, erst dann genug zu sein?
In den Tiefen unserer Entscheidungen liegen oft verborgene Überzeugungen. Und erst wenn wir sie ans Licht bringen, verlieren sie ihre Macht über uns.
Je mehr du diese inneren Landschaften verstehst, desto weniger werden deine unbewussten Ängste dich lähmen. Wissen über den Markt ist wichtig – aber Wissen über dich selbst ist transformativ.
Ich habe gelernt: Investieren ist kein Glücksspiel. Es ist ein Spiel der bewussten Entscheidungen. Es ist ein Tanz zwischen Strategie und Intuition, zwischen Kopf und Bauch.
Und vielleicht ist dies die wichtigste Erkenntnis: Wenn du deine Gefühle nicht erkennst und lenkst, wird der Markt es für dich tun. Er wird deine Ängste gegen dich verwenden und deine Gier ausnutzen. Oder du kannst lernen, Meisterin deiner Emotionen zu werden – und damit Meisterin deiner finanziellen Zukunft.
Der Weg beginnt mit einer einfachen Frage an dich selbst: Was fühle ich gerade, während ich diese Investmententscheidung treffe? Und woher kommt dieses Gefühl wirklich?
In Liebe,
Amata
Backoffice-Bearbeitung: Nadja Mondy
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